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Felsen, Schluchten, Mammutbäume - Die Nationalparks im Westen der USA

  • Autorenbild: Daniel
    Daniel
  • 29. Apr. 2017
  • 5 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 25. Okt. 2022

Fällt das Wort ‚Roadtrip‘, sehen viele einen alten Bulli, ein Wohnmobil oder ein Cabrio den Sonnenuntergang entgegenfahren. Die Haare wehen im Wind und der sonnengebräunte Arm liegt lässig auf dem heruntergelassenen Fenster. Die Beifahrerin hat die Beine auf das Armaturenbrett gelegt und lächelt selig vor sich hin, während der Hund auf dem Rücksitz den Kopf aus dem Fenster steckt. Letztendlich kommt noch das Surfbrett zum Vorschein, das beim Herauszoomen aus der Szene auf dem Dach des Autos festgeschnallt sichtbar wird. Chillout-Musik im Hintergrund rundet das Bild ab.


Antelope Canyon

So suggeriert uns die Werbung das Gefühl von Freiheit im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Um ehrlich zu sein, ist da tatsächlich was dran. Wer an der kalifornischen Pazifikküste entlangfährt, bekommt ganz automatisch dieses wohlige Gefühl. Allerdings gehört zum Roadtrip noch sehr viel mehr. Eines der Highlights ist ein Besuch in einem der Nationalparks. Ob wandern, spazieren, die besten Fotospots suchen, die Natur genießen oder einfach hindurchfahren – für jeden ist was dabei. 63 Nationalparks gibt es in den USA und jeder hat etwas ganz Spezielles zu bieten. So unterschiedlich die einzelnen Regionen des riesigen Landes sind, so hoch ist auch die Diversifikation der Parks. Da im Westen des Landes deren Dichte recht hoch ist, können Touristen gleich mehrere während einer Reise besuchen. Welches sind die schönsten Parks an der Westküste? Hier eine kleine Auswahl.



Zion National Park


Der Zion National Park befindet sich im Süden Utahs an der Grenze zu Arizona ca. 250km nördlich von Las Vegas. Dank verschiedener Gesteinsschichten farbenfroh aussehende Felsformationen, steile Klippen und eine abwechslungsreiche Vegetation machen dieses Naturwunder zu einem Erlebnis und laden zum Wandern und genießen ein. Dass er häufig als kleiner Bruder vom Bryce Canyon bezeichnet wird, degradiert ihn meines Erachtens etwas zu Unrecht. Der Scenic Drive führt Besucher auf seiner Strecke durch den Park und bietet viele Möglichkeiten zu halten und die Aussicht zu genießen. Bis auf den Zion Canyon Scenic Drive, der während der Shuttle-Saison gesperrt ist, kann man den kompletten Park im privaten Fahrzeug auf eine Faust entdecken. Zu den besonderen Highlights zählt Springdale, das Parkzentrum, eine liebevolle Kleinstadt im Stil amerikanischer Geschichte. Des Weiteren bietet der Canyon Overlook Trail auf einer 2km langen Wanderung einen fantastischen Ausblick auf den Park und den Canyon.


Der Zion National Park kann sowohl als Durchfahrt nach Las Vegas oder zum Bryce Canyon angesehen, als auch für eine Tagestour genutzt werden. Schlafmöglichkeiten in mehreren Hotels bieten Besuchern die nötige Erholung, um sogar mehrere Tage zu bleiben und den Park im Detail zu erkunden.





Bryce Canyon


Der im Südwesten Utahs gelegene Bryce Canyon National Park gilt unter vielen Touristen nach wie vor als Geheimtipp. Die meisten können sich unter dem Namen nicht viel vorstellen, werden jedoch bei ihrem Besuch von einer einzigartigen Landschaft begeistert. Die seltsam aussehenden orange- bis rotfarbenen Gesteinsformationen lassen die Umgebung wie eine bedrohliche Kulisse aus einem Science-Fiction-Film erscheinen. Gut entlangzulaufenden Trails laden zu ausgedehnten Wanderungen ein. Besonders der 5km lange Navajo-Loop bietet eine schöne Möglichkeit die Felsnadeln (Hoodoos) und das Amphitheater zu erkunden. Nicht verpassen sollte man die Aussichtspunkte in über 3.000m Höhe, die entspannt mit dem Auto zu erreichen sind. Sunset Point, Sunrise Point und Bryce Point sollten auf deiner Liste nicht fehlen. An ihnen kommst du aber eh vorbei, wenn du durch den Park fährst. Vergiss also nicht anzuhalten und eine Aussicht zu genießen, die du so noch nie hattest.




Grand Canyon


Das Gegenteil von Geheimtipp ist die wohl bekannteste Schlucht der Welt. Jedes Kind hat schon davon gehört und ein Foto davon gesehen. Der Grand Canyon. Über Jahrmillionen haben Wind, Wasser und Erdverschiebungen ein Naturwunder erschaffen. Es gibt unzählige Möglichkeiten die 450km lange Schlucht zu erkunden. Vom oberen Rand aus kann man nur erahnen, wie reißend der Colorado River knapp 2.000m unter dir maßgeblich für die Struktur des Canyons verantwortlich ist. Zipline, Wandern, Wildwasser-Rafting, Bungeejumping, Offroad-Safari, Helikopter-Rundflüge oder privat geführte Ganztagesausflüge bieten für jeden Geschmack das Richtige, um dieses Naturphänomen zu erkunden. Wer es eher ruhiger mag und die Höhe nicht scheut, besucht den Skywalk im Westen. Aufgrund des gläsernen Bodens glaubt man in mehreren hundert Metern Höhe über dem Canyon zu schweben. Absolute Fotohighlights sind die Aussichtspunkte am Rand der Klippen. Aber Vorsicht. Alles ist sehr naturbelassen und man sucht vergebens Geländer oder Gitter. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind Grundvoraussetzung für einen Besuch am Rand. Wem diese Skills fehlen, der bleibt lieber ein paar Meter weiter hinten, was dem Ausblick aber keinen Abbruch tut.




Antelope Canyon


Einer der am häufigsten besuchten Slot Canyons ist der Antelope Canyon in der Nähe von Page, Arizona. Weich geschwungene, von Wind, Wasser und Erosion ‚gemalte‘ Kurven verleihen dem Sandstein ein seltsam schönes Motiv. Besonders der Upper Antelope Canyon ist bei Fotografen sehr beliebt, da sich in den Mittagsstunden durch die Sonneneinstrahlung sogenannte Beams ergeben, die für Farb- und Lichtspiele sorgen, die dem menschlichen Auge nicht sichtbar werden. Erst wenn man das Foto ansieht, erkennt man die Schönheit dieser Schlucht und kann nicht glauben, dass es dasselbe ist, das man gerade noch mit bloßem Auge versucht hat zu erkennen. Überwiegend nicht wasserführend, sollte man einen Besuch bei Starkregen dringend vermeiden, da in kurzer Zeit Sturzfluten entstehen, die schon Wanderern das Leben gekostet haben. Auf eigene Faust sind die Eingänge schwer zu finden, daher bietet es sich an eine Tour von Page aus zu buchen.




Monument Valley


Als eines der bekanntesten Wahrzeichen der USA gilt das Monument Valley im Osten Arizonas und Utahs. Über die Jahrmillionen entstand durch die Naturgewalten eine bizarre Mondlandschaft. Hollywood hat schon in den 1930er Jahren mit John Wayne die größten Westernklassiker im Valley rund um Oljato gedreht. Heute dient das Indianderreservat der Navajo überwiegend Naturliebhabern und Reisenden als Zufluchtsort für Outdoor-Erlebnisse. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es nicht viele, allerdings solltest du die eine Nacht im „The View“ nicht entgehen lassen. Alle Zimmer sind nach Osten ausgerichtet. Programmiere deinen Wecker auf kurz vor Sonnenaufgang und genieß die Aussicht auf die unendlich erscheinende Weite vor deinem eigenen Balkon. Nach einem ausgedehnten Frühstück empfiehlt sich ein geführter Ausritt, auf dem einem von Locals die Geschichte der Navajo nähergebracht wird.




Sequoia National Park


Sequoias, riesige Mammutbäume, erstrecken sich links und rechts des Weges auf bis zu 80m in die Höhe. Der 2.500 Jahre alte ‚General Sherman Tree‘ ist mit 84m Höhe und 31m Umfang der gewaltigste Baum und im wahrsten Sinne des Wortes größte Attraktion im Sequoia National Park. Aufgrund der geografischen Höhe der kalifornischen Sierra Nevada, liegt zum Teil bis in den Mai hinein Schnee, sodass nicht immer alle Wege befahrbar sind. Dafür bietet sich dem Besucher ein atemberaubender Blick auf das Wechselspiel von riesigen Bäumen und kleinen Bächen, deren Wasserspritzer interessante Eisskulpturen formen. Sowohl 320km von Los Angeles als auch von San Francisco entfernt, sind der Sequoia NP und der benachbarte Kings Canyon perfekt als Zwischenstopps zu betrachten.




Yosemite NP


Für den mit 3.000 Quadratkilometern einen der größten Nationalparks der USA braucht man Wochen, wenn nicht sogar Monate, um ihn in seiner gesamten Pracht zu erleben. Aber auch für Tagesausflüge und Drive-Thrus ist der Yosemite National Park sehr attraktiv. Eine Wanderung zu den Yosemite Falls, ein Besuch beim El Capitan oder die Aussicht vom Glacier Point bzw. dem Half Dome. Langeweile gibt es in diesem Park nicht. Wer es abenteuerlich mag, verbringt die Nacht im Zelt oder Camper, muss aber darauf achten alles Essbare in dafür vorgesehenen, bärensicheren Boxen zu verstauen. Schwarzbären sind nämlich besonders nachts unterwegs und suchen nach Nahrung. Geografische Besonderheiten erlauben es, dass im gesamten Gebiet 5 Ökosysteme beheimatet sind. Dadurch ist die Pflanzen- und Tierwelt unglaublich vielfältig. Über 1.000 verschiedene Pflanzenarten leben im Yosemite, darunter 160 seltene. Wer den Park zur Durchreise nutzt, sollte sich das Village ansehen und dort die eine oder andere Tour zu Fuß gehen. Wer länger bleiben möchte, kann sich außer zu campen auch in Hotels und Reservoirs einbuchen.




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