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New York City

Es ist Montag, 16 Uhr Ostküstenzeit. Auf dem kleinen Bildschirm im Sitz vor mir stehen die 3 großen Buchstaben, denen ich die letzten Wochen sehnsuchtsvoll entgegengefiebert habe: NYC. Noch habe ich keine Vorstellung davon, wie sehr die nächsten Tage mich und mein zukünftiges Reiseverhalten beeinflussen werden, als meine Füße zum ersten Mal in meinem Leben amerikanischen Boden betreten. Es ist ein angenehm sonniger Tag im Mai 2010.

 

Auf dieser Seite möchte ich dich gern an meinen Erfahrungen teilhaben lassen. Lies dir meinen Reisebericht durch und hol dir Tipps für die richtige Vorbereitung, die TOP Sehenswürdigkeiten der Region und vor allem natürlich auch der Kosten. 

 

Schau dir gern auch meine anderen Reisen an und lass dich inspirieren.

Mein Reisebericht

 

Zugegeben, ich selbst komme aus einer Großstadt mit über 3 Millionen Einwohnern. Wir haben 2 funktionsfähige Flughäfen und ich fliege in den vergangenen Monaten beruflich sehr viel. Menschenmassen und Hektik sollten mir nicht fremd sein. Und doch ist hier alles anders. Noch kann ich es nicht beschreiben, das soll sich jedoch bald ändern. Aktuell ist es einfach nur größer und mehr. Als ich nach knapp 2 Stunden endlich den Einreisemarathon an New Yorks größtem Flughafen hinter mir habe, kann ich es kaum erwarten, endlich die Stadt zu sehen. Wobei das bis morgen warten muss. Denn es wird langsam dunkel.

 

Da New York Pendlern eine perfekte Infrastruktur bietet, schlafe ich in New Jersey und fahre morgens mit dem Bus nach Manhattan. Von meinem Hotel aus sind es lediglich 30 Minuten bis ins Herz des Big Apples. Neben der Möglichkeit unglaublich Kosten zu reduzieren, denke ich mir, dass es für das tägliche Entspannen und Verarbeiten der Eindrücke hilfreich sein könnte, auswärts zu schlafen. Vom JFK aus benötige ich 40 Minuten. Da Nordamerika dem deutschen Standard sehr ähnlich ist und ich die Sprache gut beherrsche, finde ich mich schnell zurecht. Das Hotel bietet, was ein Hotel, welches nur zum Schlafen dient, haben muss: großes Bett, Dusche, Kühlschrank, Kaffeemaschine und eine Mikrowelle. Ich bin gerüstet für die nächsten 10 Tage. 

 

Die täglichen Routinen sind schnell eingeübt. In wenigen Gehminuten ist die Bushaltestelle erreicht und ich fahre die halbe Stunde mit der arbeitenden Bevölkerung bis zum Port Authority an der 42nd Street. Der Busbahnhof liegt zentral und bildet somit die ideale Ausgangslage für die tägliche Stadterkundung. Beim Bahnhofs-internen Bäcker noch einen Kaffee geholt, kann die Erkundung starten. Obwohl zum ersten Mal in dieser großen Stadt, kommt mir aufgrund meiner Liebe zu amerikanischem Film und Fernsehen vieles bekannt vor und ich finde mich schnell zurecht. Hilfreich ist in diesem Kontext sicher auch, dass NYC mit seinen durchnummerierten und im Schachbrettmuster angeordneten Straßen orientierungssimpel und eine Freude für jeden Strucki ist.

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Hier erwartet dich Alles zum Thema Westküste der USA

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History in the Making – Zwischen Tradition und Moderne

 

Nachdem mich die ersten Minuten schier erdrückt haben, so groß ist alles, komme ich langsam wieder zu mir. Beim nach oben Schauen, wird mir anfangs noch schwindelig, verdienen die meisten Wolkenkratzer zurecht ihren Namen. Ich laufe Richtung Süden und möchte mir als Erstes das Wahrzeichen der 2000er schlechthin ansehen. Wo bis 2001 die Twin Towers standen, erinnert heute eine Gedenkstätte an die Opfer des 11. Septembers. Beim Lesen der ausgestellten Geschichte und der Namen der Terror-Opfer läuft es mir eiskalt den Rücken runter. Ich bin emotional dermaßen ergriffen und auf die Texte fokussiert, dass ich es gar nicht bemerke, dass der einsetzende Regen immer heftiger wird. 

 

Mittlerweile gut durchnässt, mache ich pause bei einem heißen Kaffee und versuche mich Indoor aufzuwärmen und meine Klamotten zu trocknen. Nach einer guten halben Stunde beschließe ich, den Rest des Tages nach Möglichkeit drinnen zu verbringen. Also laufe ich den Broadway entlang und mache als Ziel die Grand Central Station aus. Alle paar Blocks komme ich an kleinen Kapellen und ziemlich gewaltigen Kirchen vorbei. Vor einer entdecke ich die Bell of Hope und ihre Geschichte. Ich realisiere, dass die Hoffnung nach den terroristischen Anschlägen das zentrale Motiv für den Wiederaufbau Downtowns war. Etwas später raubt mir St. Paul’s Cathedral den Atem. Eingebettet zwischen modernen Hochhäusern steht sie markant, aber dennoch unaufdringlich vor mir. Ich gehe hinein und verweile ein paar Minuten, während ich mir den beeindruckenden Prachtbau ansehe. Mir war nicht bewusst, wie viele schöne Kirchen New York besitzt. Allein heute gehe ich in 4 von ihnen hinein. In einer dieser Kirchen probt gerade ein Orchester und ich nehme mir die Zeit eine Weile andächtig zu lauschen. 

Von Abschied bis Wiedersehen

 

Gegen 14 Uhr lässt der Regen etwas nach und ich erreiche den imposanten Kopfbahnhof mit seinen haushohen Fenstern in der Eingangshalle. Die pure Größe überwältigt mich. Obwohl alles rumwuselt und reges Treiben herrscht, strahlt der Ort eine erhabene Ruhe aus und ich fühle mich wie in einem der unzähligen Filme, in denen der Bahnhof Schauplatz tränenreicher Abschiede und Wiedersehen ist. Trotz des Trubels herrscht eine beruhigende Atmosphäre. Es wird nicht gedrängelt, alles stellt sich brav an, freundliche Entschuldigen folgen auf leichte Rempler – all das kenne ich aus Good Old Meckerdeutschland nicht. Ich beginne mich in diese Mentalität zu verlieben. 

 

Die Wall Street und den Rockefeller Plaza lasse ich heute links liegen. Morgen soll es sonniger werden, daher beschließe ich es für heute gut sein zu lassen. 

New York ungeschminkt Part 1

 

Der nächste Morgen hält bereit, was der Wetterbericht versprochen hat: Sonne satt und knapp über 20 Grad. Das perfekte Sightseeing-Wetter und absoluter Touristentraum. Das ist beim Aussteigen aus dem Bus direkt zu sehen. Die Straßen sind deutlich gefüllter als gestern. Mit der Sonne im Rücken begebe ich mich zur Brooklyn Bridge, die Manhattan mit dem benachbarten und namengebenden Stadtteil verbindet. Beim Überqueren des East Rivers habe ich einen tollen Blick auf Governors Island, die Brooklyn Heights und erspähe ganz in der Ferne die Freiheitsstatue, die ich mir später noch genauer ansehen möchte. Bis es soweit ist, schlendere ich durch die Straßen von Brooklyn und bekomme einen neuen Eindruck von New York. 

 

Wie aus unzähligen Filmen bekannt, prägen überfüllte Basketballplätze das Stadtbild und Lowrider fahren im Schritttempo mit geöffneten Fenstern und bass-gestützter Hip-Hop-Mucke grimmig dreinblickend an mir vorbei. Statt eingeschüchtert zu sein, genieße ich, was ich sehe und bin fasziniert. Es scheint, als wären die Jungs in ihren Protzkarren irritiert von meinem Grinsen. 

Alltag im Big Apple und die Eiserne Lady

 

Auf meinem Weg zurück nach Manhattan durchquere ich mehrere Parks, einer liebevoller als der andere angelegt. Noch etwas, das ich aus Berlin nicht kenne: Trotz Massentourismus und schierer Größe der Stadt, ist es unglaublich sauber. Kaum Müll ist zu sehen, was auch daran liegt, dass Umweltverschmutzung mit hohen Bußgeldern zwischen 350 und 750 USD belegt ist und bereits nach dem ersten Vergehen 10 Sozialstunden abgeleistet werden müssen. Vielleicht haben die New Yorker aber auch einfach ihre Stadt lieb und gehen daher gut mit ihr um. Erneut fällt mir die Freundlichkeit und Unkompliziertheit der Amerikaner auf. Offensichtlich sitzen Büroangestellte neben Obdachlosen und Banker neben Hippie-Studenten auf Parkbänken und genießen miteinander redend ihr Mittag. An jeder Ecke bespaßen Künstler, Musiker und Tanzgruppen die Touristen und hoffen auf einen Obolus. Hinter uns wird gerade ein Film gedreht. Alltag in NYC. 

 

Ich nutze einen Tipp, den ich im Vorfeld gelesen habe. Wer nicht vorhat, die Freiheitsstatue zu berühren, sondern lediglich einen Blick darauf werfen und ein paar schöne Fotos von ihr schießen möchte, hat die Möglichkeit eines deutlich kostengünstigeren Besuchs. Ursprünglich für die Pendler von Staten Island nach Manhattan eingerichtet, führt die Staten Island Ferry ihre Passagiere auf der 22-minütigen Fahrt nah an der Statue of Liberty vorbei.

Nicht nur am Boden beeindruckend

 

Die Tage vergehen wie im Flug und die Bucket-List wird langsam kürzer. Aufgrund der Dichte der Sehenswürdigkeiten, kann ich innerhalb weniger Tage viel von dem sehen, was ich mir im Vorfeld herrausgesucht habe. Die Stadt hat eine unfassbare Vielfalt und verbindet Tradition mit Moderne wie kaum eine andere Metropole. Gegenüber dem historischen, im Beaux-Arts-Stil erbauten U.S. General Post Office erhebt sich der Madison Square Garden. Schaut man am MSG vorbei, überragt das Empire State Building alle umliegenden Gebäude und sticht aus der eh schon wolkenhohen Skyline heraus. Und doch hat man das Gefühl, dass alles harmonisch ineinanderpasst. Ein Hoch auf die gelungene Stadtplanung. 

 

Ich will mir New York City von oben ansehen und beschließe mich, trotz einer langen Warteschlange, die etwa zwei Stunden meiner Zeit rauben wird, für ein Ticket anzustehen, um vom Dach des Empire State Buildings auf die Stadt hinunterzusehen. Innerhalb von 45 Sekunden bringt mich der Fahrstuhl bis in die 86. Etage. Was für ein Ausblick. Sightseeing vom höchsten Punkt der Stadt aus. Ich hake in Gedanken ab, welche Gebäude und Plätze, die ich wiedererkenne, ich schon besucht habe und welche ich noch sehen will. Mit dem Teleobjektiv meiner Kamera hole ich mir das rege Treiben der Stadt etwas näher und bin mal wieder fasziniert. Für wenige Dollar mehr, bietet sich dem Besucher die Möglichkeit, bis in die 107. Etage zu fahren. Das lasse ich mir natürlich nicht entgehen und habe nun den perfekten Blick über gefühlt halb Amerika. 

Betonwüste oder Naturparadies  

 

Ein Besuch am Times Square darf natürlich genauso wenig fehlen, wie Trump Tower, Museum of National History, Flat Iron Building, die Nationalbibliothek und das Chrysler Building. Unter der Woche hält sich der Besucherandrang bezogen in Grenzen, am Wochenende platzt die größte Stadt der USA aus allen Nähten. Besonders den Central Park sollte man eher an Wochentagen besuchen, da besonders Samstag die Locals Zeit in der Natur verbringen. Ich verbringe zwei ganze Tage allein im Central Park – und sehe dennoch nur einen Bruchteil. Nach stundenlangem Laufen über Asphalt und durch himmelhohen Beton, endet dieses Bild abrupt und ein sattes Grün breitet sich vor einem aus. Auf einer Gesamtgröße von knapp 350 Hektar finden sich neben unzähligen Wegen, Brücken und Sitzgelegenheiten mehrere große Seen, eine Vielzahl an Sportplätzen (hauptsächlich Baseball) und Natur pur! Etwa 25 Millionen Besucher jährlich finden hier die Möglichkeit zur Entspannung und Erholung, finden Ruhe beim Beobachten der 275 verschiedenen Vogelarten oder joggen den einen oder anderen der 94 Kilometer Fußwege.

New York ungeschminkt Part 2 

 

Nach ein paar Tagen ist mal wieder ein Tapetenwechsel angesagt und ich entscheide mich nach Queens zu fahren. Eigentlich wollte ich nach Chinatown, begebe mich nun aber doch in den Osten der Stadt, um mir den flächenmäßig größten der 5 Steile New Yorks auf Long Island aus der Nähe anzusehen. Das Bild ist im wahrsten Sinne des Wortes komplett verkehrt. Statt pulsierendem Großstadtflair herrscht hier beinahe eine Art Vorortsidylle, die so gar nicht zu dem New York passen will, das ich im Kopf habe. Der Kulturschock ereilt mich jedoch direkt auf dem Rückweg Richtung Manhattan, als ich über Brooklyn und Harlem Richtung Central Park fahre. Ein Kontrast, der so aus den Medien bekannt und nicht wegzureden ist. Europäische Kleinstadt trifft auf amerikanisches Ghetto und bildet trotz der unmittelbaren Nachbarschaft einen enormen Kontrast. Sterile Homogenität in Queens – Farbenreiches Tohuwabohu in Harlem, wofür ca. 75 % der Einwohner verantwortlich sind, die überwiegend von Afroamerikaner, Hispanics und Latinos gestellt werden und einen tollen kulturellen Mix ergeben. 

Mein Wohnzimmer auf der 5th Avenue

 

Nach einem anstrengenden Marsch durch halb New York, begebe ich mich zum Bryant Park. Dieser liegt zwischen der 5th und 6th Avenue auf Höhe der 42nd Street, also mitten im Herzen der City. Das Besondere ist, dass der von einer privaten non-profit-Gesellschaft geführte Park vor allem in den Frühlings- und Sommermonaten Schauplatz kultureller Events ist und im Winter eine Eislauffläche inklusive Weihnachtsmarkt bietet. Heute findet ein klassisches Konzert von vier Streichmusikern statt – alles hochdekorierte Sinfoniker und Vollprofis, die bei den renommiertesten Musikhäusern unter Vertrag stehen. Heute spielen Sie für eine kleine Interessentenschar vor einer bizarren Kulisse. Aufgrund der zentralen Lage des Platzes herrscht die für eine Weltmetropole typische Hektik und Lautstärke. Doch kaum fangen die Musiker an, Haydns schönste Streichquartette zu intonieren, verstummt das Sirenengeheul in meinen Ohren. Es ist zwar noch da, aber ich nehme es kaum wahr. Die nächste Stunde bin ich in meiner eigenen Welt der Zufriedenheit und inneren Ruhe. 

 

Die täglichen Heimfahrten helfen mir tatsächlich beim Verarbeiten und ich beginne riesige Freude an der Entdeckung der Stadt und ihrer Vororte zu Fuß und ohne viel Geld in der Tasche zu bekommen. Ich suche nach Wegen kostengünstig so viel wie möglich zu erleben und der Trip als Selbstversorger macht mich glücklich. Bereits auf dem Weg zurück nach Deutschland weiß ich, dass ich die klassischen Urlaube von früher nicht mehr brauche. Ich will mehr aus meiner kostbaren Zeit machen, will Menschen, Kulturen und andere Länder mit deren Gepflogenheiten kennenlernen und selbst erfahren. Nicht durch Hochglanzmagazine gezeigt bekommen. Beim Gedanken an All-In Urlaub und Clubhotel-Atmosphäre bekomme ich eine Gänsehaut und frage mich, warum mich das mal begeistert hat.

 

„Urlaub“ heißt ab heute „Reisen“, das Wort „Entspannung“ wird zum Synonym von „Erlebnis“. Ich will nur noch Reiseziel und Dauer wissen. Der Rest soll ohne großen Plan passieren. Für mich als Strucki eine Herausforderung, aber ich werde es genießen...

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